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Die digitale Transformation ist ein Phänomen, das alle Wirtschaftsbereiche betrifft; ganz zu schweigen von der zunehmenden Bedeutung, die E-Government-Projekte in der öffentlichen Verwaltung einnehmen werden. Die jüngste Pandemie hat diesen unaufhaltsamen Prozess nochmals beschleunigt und damit die Nachfrage nach Personen mit angemessenen Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt weiter erhöht. Um zu vermeiden, dass durch diese Entwicklung eine große Anzahl von ArbeitnehmerInnen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen wird, ist Reskilling unersetzlich. Durch Reskilling können Fähigkeiten und Kenntnisse erworben werden, die für neue Tätigkeiten erforderlich sind, die oft nichts mehr mit den erlangten Studienabschlüssen und den bisherigen Aufgaben zu tun haben. Was ist aber genau mit digitalen Berufen gemeint? Wir beantworten diese Frage, indem wir die Berufe analysieren, die in von Technologie immer stärker beeinflussten Umfeldern am meisten nachgefragt werden.

Digitale Berufe: eine Definition

In digitalen Berufen arbeiten nicht nur Menschen mit technischer Ausbildung, deshalb gehören zu dieser Kategorie nicht nur Personen, die in der Programmierung, der Verwaltung von Informationssystemen oder Datenbanken arbeiten oder elektronische Komponenten installieren. In diese Kategorie gehört hingegen jede Person, die zur Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit digitale Instrumente verwendet: Websites, Apps für Smartphones, Programme für Desktopcomputer, Machine-Learning-Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Datenbanken, Messengerdienste, Streamingdienste für Audio und Video und soziale Netzwerke sind nur einige Instrumente, die Teil der täglichen Arbeit in digitalen Berufen sind. Nicht selten wird der Einsatz einiger dieser Instrumente zur Durchführung einer Tätigkeit unerlässlich und oft benötigen selbst sehr spezialisierte Profis eine Full-Stack Ausbildung, damit sie die von der Digitalisierung angebotenen Tools bestmöglich verwenden. Wer in digitalen Berufen arbeitet, hat häufig Bezug zu STEM-Fächern (Science, Technology, Engineering and Mathematics), aber auch Menschen mit ausgeprägten Soft Skills wie Ausbilder, HR ManagerInnen und Verantwortliche für Kommunikation sind geeignet für diese Berufsgruppe.

Die gefragtesten neuen digitalen Berufe

Nach dieser allgemeinen Beschreibung kann man dazu übergehen, die heute am stärksten nachgefragten digitalen Berufe vorzustellen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass diese Liste in einem sich ständig wandelnden Umfeld von Zeit zu Zeit aktualisiert werden muss.

SEO Specialist

Der Begriff SEO (Search Engine Optimization) bezeichnet alle Techniken, mit deren Hilfe man Inhalte für Suchmaschinen optimieren kann. Aufgrund der immer stärkeren Konkurrenz ist es heute schwieriger als früher, auf die ersten Positionen einer SERP (Search Engine Results Page) von Google (und anderen) zu gelangen. Unternehmen suchen heutzutage deshalb Fachleute, die wissen, wie Crawler funktionieren, die die leistungsstärksten Schlüsselwörter auswählen und Linkbuilding-Kampagnen führen können und außerdem in der Lage sind, DesignerInnen bei den Layouts anzuleiten sowie das Kreativteam mit Blick auf Optimierung und Positionierung zu koordinieren.

Digital Advertising Specialist

Der oder die Digital Advertising Specialist ist für die Planung, Organisation, Überwachung, Analyse, Anpassung und wenn nötig Verbesserung der Onlinewerbekampagnen zuständig. Seine oder ihre Kompetenzen betreffen vor allem die Funktionsweise der leistungsstärksten Werbeplattformen: Von Suchmaschinen wie beispielsweise Google Ads und Microsoft Ads bis zu den allgemeinen sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok, Facebook, Twitter usw. und den spezialisierten wie LinkedIn. Digital Advertising Specialists arbeiten normalerweise in Teams, in denen sie zusammen mit Content Creator, DesignerInnen, SEO Specialists und AnalystInnen die verschiedenen Phasen einer digitalen Werbekampagne betreuen.

YouTuber

YouTuber sind Creator, die audiovisuelle Inhalte für die berühmte Plattform von Google erstellen und Einnahmen durch Werbung, Abonnements und Sponsoring erzielen. YouTuber können auch interne MitarbeiterInnen von Unternehmen sein mit der Aufgabe, Videos zu erstellen, die das jeweilige Brand verstärken oder die Stärken eines Produkts oder einer Dienstleistung hervorheben. Sie müssen aber in jedem Fall über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen, um Einfluss und Follower zu gewinnen. Die veröffentlichten Inhalte können vorgefertigt oder live übertragen werden. Letztere Option ist nicht nur für YouTuber typisch, sondern auch Hauptgrund für den Erfolg von Twitch, das zu Amazon gehört und wo viele NutzerInnen - darunter einige bekannte YouTuber - ihre Sendungen live übertragen.

Data Scientist

Der oder die Data Scientist ist ein Experte oder eine Expertin für die Analyse von Daten, aus denen er oder sie Insights gewinnt; dies sind Informationen, mit deren Hilfe Entscheidungsprozesse gelenkt werden, Markttrends erkannt und zukünftige Entwicklungen vorhergesagt werden können. Auch der oder die Data Scientist arbeitet im Team mit anderen zusammen, z. B. mit dem oder der Data Engineer, einer Person, die sich um die Bearbeitung der Daten und deren Vorbereitung für die Analyse kümmert. Zu den Anforderungen an Data Scientists gehören das Verständnis der Funktionsweise des DBMS (Database Management System), die Verwaltung von Datenbanken, statistische Analysen, die Organisation von Big Data, die Beherrschung der Instrumente der Business Intelligence und nicht selten die Kenntnis von stark datenorientierten Programmiersprachen wie R und Python.

UX/UI Designer

Die Planung und Implementierung der UX (User Experience) und der UI (User Interface) sind fundamental für den Erfolg einer Applikation oder einer Website. Es ist eher unwahrscheinlich, dass eine Plattform Erfolg haben wird, die nicht über eine intuitive Schnittstelle verfügt und keine reibungslose, ansprechende und angenehme Nutzererfahrung garantieren kann. Die Kompetenzen der UX und UI DesignerInnen reichen von der Beherrschung der Entwicklersprachen für das Internet bis zur Anwendung der gängigen Softwares für Grafik und Retusche wie Adobe Photoshop. Außerdem sollten sie sich mit HCD (Human Centered Design) auskennen, die Tools zum Testen der Prototypen anwenden können und über genaue Kenntnisse der Prinzipien der Usability und Accessibility verfügen.

Social Media Manager

Social Media Manager beschäftigen sich mit allen Aspekten der Unternehmenskommunikation über soziale Medien. Ihre Aufgaben und Ziele umfassen die Planung der Strategien für das Social Media Marketing auf den verschiedenen Plattformen, Content Creation, die Steigerung des Traffic zu den Unternehmensseiten und die Auswertung der Daten, die sie durch die Metriken der verwendeten sozialen Netzwerke erhaltenen. Social Media Manager müssen außerdem fähig sein, eine Community ins Leben zu rufen und wachsen zu lassen. Sie müssen mit ihr interagieren, Antworten geben und die von den NutzerInnen geposteten Inhalte moderieren, ohne dabei ihre Hauptaufgabe - die Stärkung des Brands auf Diensten wie z.B. Facebook, Twitter, Instagram, TikTok oder LinkedIn - aus den Augen zu verlieren.

E-Commerce Manager

Im Laufe der letzten Jahre ist der Bereich des E-Commerce stark gewachsen, auch aufgrund der eingeschränkten persönlichen Mobilität während der Lockdowns der Jahre 2020 und 2021. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Personen gestiegen, die in der Lage sind, den Onlinehandel zu betreuen und zu organisieren: von der Erstellung einer Plattform über die Bestimmung der besten Lösungen für die Logistik, von der Verwaltung der Bestellungen und Verkäufe bis zur Koordinierung des Kundendienstes. Um Ergebnisse liefern zu können, muss der oder die E-Commerce ManagerIn über Kompetenzen in den Bereichen Digital Marketing und Web Marketing verfügen, einschließlich Kenntnisse der wichtigsten SEO-Techniken und der Funktionsweise der sozialen Netzwerke. Außerdem werden die Fähigkeit zur Analyse von Daten und zur Anwendung von Analyseinstrumenten verlangt sowie Soft Skills in den Bereichen Management und Organisation.

EntwicklerIn für Web und App

Websites, Webapplikationen, Plattformen für Onlinehandel und Applikationen für mobile Geräte sind nur einige der Lösungen, die EntwicklerInnen im Laufe ihres Berufslebens erstellen oder aktualisieren müssen. Die Nachfrage steigt auch in Italien, wo sie das Angebot an EntwicklerInnen weit übertrifft. Die Kompetenzen der EntwicklerInnen beziehen sich vor allem auf die verwendeten Sprachen: SpezialistInnen für das Internet beherrschen vor allem die Webstandardsprachen wie HTML, CSS oder JavaScript, während EntwicklerInnen für mobile Apps Sprachen wie Kotlin (für Android) oder Swift (für iOS) genau kennen. Außerdem dürfen auch Kenntnisse zu Datenbanken, Webservices, der Verwaltung des Webhosting und der Anwendung der API (Application Programming Interface) zur Interaktion mit externen Plattformen nicht fehlen.

Cyber Security Specialist

In einer Welt, in der neben der fortschreitenden Digitalisierung auch das Arbeiten im Homeoffice oder generell auf Distanz immer häufiger wird, gewinnt auch das Thema der Sicherheit der Informationstechnik immer stärker an Bedeutung und damit die Person des oder der Cyber Security Specialist. Sie ist dafür zuständig, die Sicherheit der technischen Infrastruktur, der verwalteten Daten und der MitarbeiterInnen und NutzerInnen zu garantieren. Diese Fachperson muss in der Lage sein, mit Netzarchitekturen, Routingprotokollen und den Plattformen für Vulnerability Management umgehen zu können sowie die Sprachen der Prozessautomatisierung beherrschen. Darüber hinaus muss sie die nötigen Grundkenntnisse haben, um Unternehmensprozesse zu analysieren und deren maximale Sicherheit zu garantieren. Oft handelt es sich um einen oder eine KoordinatorIn, der oder die sich auch um die Weiterbildung der anderen Angestellten im Bereich Cyber Security kümmert und die Einhaltung der geltenden Datenschutzrichtlinien überwacht.

Abschließend

Reskilling ist von grundlegender Bedeutung, um seine beruflichen Kompetenzen einem Arbeitsmarkt, der von der digitalen Transformation charakterisiert wird, anzupassen. Um angemessen auf Veränderungen reagieren zu können, bietet sich die Teilnahme an einem spezifischen Ausbildungskurs wie dem Business Innovation Master von Talent Garden an. Dieser Master ist im gemischten Format organisiert und die Lerninhalte sind aufgeteilt in on demand abrufbare Lektionen, live Onlinesessions und Unterricht in Anwesenheit. Die Gesamtdauer des Kurses beträgt 6 Wochenenden, von denen an 4 live online Lektionen stattfinden und die restlichen 2 Wochenenden in Anwesenheit auf dem Campus Calabiana von Talent Garden in Mailand. Dieses Ausbildungsangebot richtet sich an IT ManagerInnen, Junior und Middle ManagerInnen, Project ManagerInnen, Consultants, Advisors und Digital Strategists mit mindestens 3 Jahren Berufserfahrung in den Bereichen IT oder Business Management. Der oder die ideale BewerberIn verfügt über ein analytisches und kreatives Mindset und will immer auf dem neuesten Stand der Trends und Innovationen des Sektors sein.
Artikel aktualisiert am: 09 August 2023
Talent Garden
Geschrieben von
Talent Garden, Digital Skills Academy

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