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Es gibt nur wenige Aspekte unseres Lebens, die von der Technologie unberührt sind. Unser Liebesleben ist da keine Ausnahme. Deshalb schenken wir dir zum diesjährigen Valentinstag eine Tech-Roadmap als Fahrplan für deine romantische Reise. Und da die Liebe blind ist, wir aber nicht, werfen wir auch einen Blick auf einige der häufigsten Tücken der "LoveTech" und wie man sie vermeiden kann. 

Überleben im Supermarkt der Attraktivität

Dating ist wahrscheinlich das erste, was uns in den Sinn kommt, wenn wir über "LoveTech" sprechen. Die Notwendigkeit hinter Dating-Apps ist ebenso offensichtlich wie uralt. Die meisten von uns werden irgendwann einmal nach Gesellschaft oder zumindest nach momentaner Nähe suchen. Apps wie Tinder, Bumble und OK Cupid versprechen, beide Bedürfnisse zu stillen. Da viele von uns im scheinbar ewig währenden Riesenrad namens Work-Commute-Sleep feststecken, bringen Dating-Apps die potentielle Dates aus der Bar ums Eck direkt auf unsere Handys. Es ist einfach und vor allem bequem.  Während es für frühere Generationen vielleicht das Hauptproblem war, überhaupt jemanden zu finden, haben wir jetzt eine Fülle von mehr oder weniger geeigneten Dates zur Auswahl. Manche könnten sogar sagen, dass dies das größte Problem der Dating-Apps ist; dass sie eine Vorstellung der Liebe vermitteln, als wäre es ein Supermarkt mit austauschbaren Waren. War es vielleicht nicht sogar besser, als unsere Auswahl von Natur aus begrenzt war? Haben wir damals nicht mehr um unsere Beziehungen gekämpft, bevor wir uns mit nur einem Swipe in die nächste stürzen konnten? Eine weitere Sorge über Online-Dating ist, dass es unnatürlich ist und dass es menschliche Interaktion durch (noch mehr) Bildschirmzeit ersetzt. Klar könnte man argumentieren, dass unsere gesamte Kultur rund um die Liebe unnatürlich ist, und zwar in dem Sinne, dass sie eine heteronormative Konstruktion ist, mit der sich viele Menschen nicht wohl fühlen. Tatsächlich sind die meisten von uns sehr weit von den romantischen Idealen entfernt, die unsere Kultur fördert. Die Dinge werden zu einer Grauzone, wenn KI-Bots wie Romantimantic eingesetzt werden, um romantische Botschaften an deine Lieben zu senden. In diesem Fall ersetzt die Technologie den Menschen, anstatt ihm als Werkzeug zu dienen. Aber wie wäre es mit technologischen Zuneigungsbekundungen wie virtuellen Umarmungen und "Thumb Kisses"? Einige Beziehungs-Apps, wie Couple, behaupten, auf diese Weise Fernbeziehungen zu retten. In ähnlicher Weise kann eine App wie Rabbit dazu verwendet werden, einen Film zusammen mit dem geliebten Menschen zu sehen, obwohl dieser weit entfernt auf einer anderen Couch sitzt. 

Der Aufstieg von Surfertypen und Yoga-Girls

Dann gibt es diejenigen, denen Dating-Apps wegen der "dunklen Seite der Technologie" Sorgen bereiten. So hat beispielsweise eine norwegische Studie gerade gezeigt, dass mehrere beliebte Dating-Apps, darunter Tinder, OkCupid und Grindr, persönliche Daten zu Werbezwecken an Dritte weitergeben, ohne dass die Nutzer ihre Zustimmung geben oder gar davon wissen. Andere Gefahren bei Dating-Apps sind sexuelle Belästigung, Gewalt, ein Gefühl der wiederholten Ablehnung, ein verzerrtes Körperbild und mehr. Es ist eine harte Welt da draußen. Online, ohne die soziale Kontrolle des gemeinsamen Freundes, der dich verkuppelt hat, kann es noch schlimmer sein.  Tatsächlich sind die Enttäuschung über den Mangel an realer Chemie, abgesagte Dates und unehrliche Selbstdarstellung einige der Hauptgründe, warum viele Nutzer ihre Konten löschen, nur um sie dann wieder zu aktivieren, wenn die Einsamkeit zurück ist.  Online-Dating ist zweifellos ein Ort, an dem Eigenvermarktung alles ist, was viele Menschen dazu bringt, die Wahrheit zu polieren, um ihre Chancen zu verbessern. Bis zu 81% der Menschen lügen in ihren Profilen über ihre Größe, ihr Alter oder ihr Gewicht. Und um es auf das nächste Level zu bringen, kannst du sogar Statistiken darüber finden, was das beste Profil ausmacht, und es zu deinem Vorteil nutzen. Als Mann wirst du sehen, dass du als Surfer, der über Kinder spricht, Homeland schaut, Katzen mag (aber keine besitzt!), sich auf den Ruhestand freut, beim Lächeln Zähne zeigt, ein T-Shirt trägt, direkt in die Kamera schaut, tolle Bauchmuskeln hat, ein Christ ist, ein gutes Gehalt verdient und solide Grammatikkenntnisse vorweisen kann (anscheinend bekommst du 31% mehr Dates, wenn du im Englischen das Wort "whom" verwendest), besonders begehrt auf dem Markt bist. Frauen hingegen sollten sich als Mädel oder Mädchen bezeichnen, einen flachen Bauch haben, Eternal Sunshine of a Spotless Mind lieben, sich über Elektronik unterhalten und viiiel Yoga machen. Was du verdienst, ist eigentlich egal, und du darfst so viele Selfies machen, wie du willst. Aber bitte verzichte auf das Duckface. 

Wie man Online-Dating besser macht

Ja, Dating-Apps bekommen definitiv ihren Anteil an Kritik, und das oft zu Recht. Sie tun aber auch vielen Menschen sehr viel Gutes, wenn sie verantwortungsvoll und gut gemeint eingesetzt werden. In erster Linie, weil sie tatsächlich halten, was sie versprechen: Online-Dating ist heute für 2 von 5 Beziehungen verantwortlich. Es hilft uns auch dabei, uns von unseren üblichen sozialen Netzwerken weg zu bewegen; es hilft uns einen schnelleren Termine für gemeinsame Interessen zu finden, als wir es in einer Bar könnten, und für diejenigen, die auf Reisen sind, können beliebte Dating-Apps auch in vielen anderen Ländern genutzt werden.  Ein weiterer wichtiger Vorteil des Online-Datings besteht darin, dass, obwohl die Grundlage vieler Dating-Apps immer noch die Heteronormativität ist, jetzt langsam aber sicher auch Alternativen auftauchen und so einen sicheren Raum für andere Gemeinschaften schaffen. Thurst ist ein großartiges Beispiel für eine solche App, die von People of Color in der LGBTQ-Community für Queer, Cisgender, Transgender und nicht-binäre PoC gemacht wurde.  Neue Dating-Apps versuchen auch, mit der Oberflächlichkeit zu brechen, die meistens beim Online-Dating vorherrscht. Eine App wie Glimmer wurde entwickelt, um über die auf das Aussehen zentrierte App-Dating-Welt hinauszugehen, und obwohl sie nicht speziell für Menschen mit Behinderung entwickelt wurde, ist sie in dem Sinne inklusiv, dass sie es überhaupt ermöglicht, dem Profil eine Beeinträchtigung hinzuzufügen. In diesem Sinne, einen Happy Valentine's Day. Gleich, ob analog oder digital.
Artikel aktualisiert am: 09 August 2023
Talent Garden
Geschrieben von
Talent Garden, Digital Skills Academy

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