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So offensichtlich es klingen mag, es ist korrekt zu behaupten, dass der Code eines der größten Hindernisse in der Entwicklung von Software darstellt, wenn man über das reine Fachpublikum der Programmierer hinausgeht. Eine Programmiersprache zu erlernen erfordert Zeit, oft sind die Lernkurven steil und nicht immer werden dem Thema in der Schule - wenn überhaupt - genug Unterrichtsstunden gewidmet. Die No-Code-Entwicklung besteht darin, Applikationen zu realisieren ohne einen Code schreiben zu müssen oder über tiefere Programmierkenntnisse zu verfügen. Es handelt sich praktisch um einen Ansatz, der sich am gewünschten Ergebnis orientiert und nicht daran, auf welchem Weg man das Ergebnis erreicht. Der Code existiert weiterhin, aber “hinter den Kulissen”. Dem Entwickler werden visuelle Instrumente zur Verfügung gestellt, mit denen er die Funktionalität seiner Software integriert und deren Interface entwirft. Einer der Vorteile, die die Verwertung der No-Code-Entwicklung mit sich bringt ist, dass sich dadurch auch Personen aus jenen Berufen der Programmierung annähern, die dem Coding bisher fern stehen.  In diesem Zusammenhang muss man zum Beispiel die Marketing Managerin erwähnen, die dadurch alleine Aufgaben ausführen kann, die vorher einer Entwicklerin anvertraut werden mussten.

No-Code und Digital Marketing Manager, deshalb ist es sinnvoll

Ein traditioneller Programmieransatz sieht so aus, dass der Marketing Manager sich für die Entwicklung einer Applikation an einen Profi wendet. Dies bringt einen gewissen Zeitaufwand mit sich, allein schon um alle Details des zu entwickelnden Projekts zu erklären und zu überprüfen, dass die zu produzierende Software den Erwartungen entspricht und frei von Bugs ist. Man kann eine Applikation auch kaufen, aber in diesem Fall ist es nicht ungewöhnlich, dass umfangreiche Personalisierungen vorgenommen werden müssen. Auch könnte sich eine Marketing Managerin entscheiden, selbst programmieren zu lernen, entweder als Autodidaktin oder indem sie entsprechende Kurse belegt. Dadurch würde jedoch die Zeitspanne, die zwischen der Abfassung des Codes und dem Deployment liegt, entsprechend lang werden. Die No-Code-Entwicklung ermöglicht es hingegen, den Fokus auf den anvisierten Zielen und dem eigenen Geschäftszweck zu halten und dabei alle Lasten, die die Komplexität des Codings mit sich bringt, der zur Programmierung verwendeten Plattform zu überlassen. Dies alles führt zu einer Reduzierung der Kosten, zu produktiveren Arbeitssitzungen, einer größeren Nähe der Applikationen zu den Projekten, die man implementieren möchte und bietet die Möglichkeit, solche Aufgaben leicht zu automatisieren, die repetitiv und zeitaufwändig sind. Auf diese Weise hat man mehr Zeit, sich kreativeren Aufgaben zuzuwenden. Darüber hinaus beschleunigt der No-Code-Entwicklungsansatz die technologische Transition eines Berufs wie der des Marketing Managers, der wie viele andere auch mittlerweile in einem Umfeld operiert, das von Technologie dominiert wird. Man braucht dabei nur an all die Aufgaben zu denken, die sich mit der Sammlung, Verarbeitung und Analyse von Daten befassen.

No-Code für Analysen, einige interessante Tools

Eine Digital Marketing Managerin arbeitet mit anderen Berufsbildern zusammen, um Marktziele festzulegen und Marketing- und Kommunikationspläne zu definieren, z.B. mit SEOs, Social Media Managern und Spezialisten für SEM. In all diesen Fällen spielt die Datenanalyse eine entscheidende Rolle in den Entscheidungsprozessen und der Planung der Unternehmensstrategien. Die No-Code-Entwicklung kann in der Datenanalyse auch bei der Implementierung von Modellen von Machine Learning nützlich sein und es stehen heute bereits verschiedene Instrumente zur Verfügung, die die Arbeit der Marketing Managerin vereinfachen können.

Google Data Studio

Data Studio ist eine kostenlose Lösung, die es ermöglicht, Datensets in personalisiertere Dashboards und Reports zu konvertieren. Der beigefügte Editor bietet Drag-Funktionen, mit denen man von null Grafiken und Tabellen erzeugen kann, Visualisierungsfilter bestimmen, Kontrollen einfügen und Anmerkungen integrieren kann, die auf Texten und Bildern beruhen.

SuperMetrics

SuperMetrics ist ein Instrument, das dafür entwickelt wurde, die während der Marketingkampagnen erzeugten Daten zu sammeln und in Plattformen für Reporting und Datenvisualisierung zu importieren. Unabhängig von den benutzten Metriken und von ihrer Größe können die Daten auf der Grundlage des eigenen Analysebedarfs organisiert und gefiltert werden. Reports und Dashboards werden automatisch erstellt, so spart man Arbeitszeit und ist schnell einsatzbereit.

Funnel

Funnel wurde eigens für die Datenanalyse im Bereich Marketing entwickelt und ist in der Lage, alle verfügbaren Informationen auf einer einzigen sicheren und unabhängigen Plattform zu sammeln. Die Daten werden dann automatisch für die Analyse formattiert und konstant integriert, um aktuelle Reports zu erstellen, die durch Dashboards, Grafiken und Arbeitsblätter dargestellt  werden können.

Tableau

Tableau ist eine Lösung für die visuelle Analyse, die Daten für Problem Solving benutzt.  Sein Vorteil ist, dass es von Unternehmen jedweder Größe angewendet werden kann, es kann durch die Cloud oder lokale Infrastrukturen (on-premise) verteilt werden und lässt sich originär in die CRM von Salesforce integrieren. Die verwalteten Daten lassen sich durch Funktionen der Künstlichen Intelligenz, Deep Learning und visuelles Storytelling analysieren und auswerten.

Google AutoML

Der Gigant aus Mountain View hat Google AutoML mit dem Ziel entwickelt, Machine Learning auch zu all jenen zu bringen, die über keine spezifischen Kenntnisse in diesem Bereich verfügen, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Anzahl der Entwickler mit Expertise in Künstlicher Intelligenz aktuell noch sehr begrenzt ist. Der Dienst erleichtert die Erstellung von Modellen für maschinelles Lernen für verschiedene Applikationsarten, von  Computer Vision zum Verständnis menschlicher Sprache bis hin zu auf Video Intelligence beruhenden Analysen.

Automation mit No-Code, nützliche Ideen und Instrumente

Die No-Code-Entwicklung ist auch für all jene Unternehmen eine nützliche Lösung, die repetitive Aufgaben mit geringer Wertschöpfung automatisieren wollen. Die Automatisierung macht es möglich, Engpässe zu verringern oder ganz zu vermeiden, welche die Geschäftsabläufe verlangsamen wie zum Beispiel die Eingabe von Daten, das Teilen von Informationen innerhalb der Teams, die Einhaltung der Budgets oder das Festhalten der Projektfortschritte. Der Markt der No-Code-Entwicklung reagiert auf diese Bedürfnisse mit Lösungen für Code Automation. Hier die kurze Vorstellung einiger Beispiele.

Zapier

Zapier ist ein umfassendes Produkt für die Integration zwischen Web Apps, dem Datenaustausch zwischen verschiedenen Plattformen und der automatischen Ausführung der Tasks. Seine Funktionsweise basiert auf Triggern, die eine Action erzeugen, in etwa so: Der Anhang einer E-Mail (Trigger), die beispielsweise bei Gmail eingeht, kann automatisch in einen Synchronisationsdienst wie Dropbox in einer Cloud kopiert (Action) und über Slack mitgeteilt (Action) werden.

Bubble

Bubble stellt die No-Code-Entwicklung denjenigen zur Verfügung, die Lösungen für SaaS (Software-as-a-Service) implementieren müssen, CRM realisieren und den eigenen Marktplatz online bringen wollen. Aus diesem Grund steht den Anwendern ein vollständiger visueller Editor zur Verfügung, mit dem man die eigenen Applikationen erstellen und Design und Benutzeroberfläche bestimmen kann. Zu seinen Besonderheiten gehört auch die Möglichkeit, die eigenen Plattformen mit den Diensten Dritter zu integrieren und die Interaktion mit den APIs (Application Programming Interface) der Dienste von Google, Amazon, Facebook und vieler anderer Unternehmen.

Automate.io

"Have a repetitive process? Automate it in minutes”. Diesen Slogan haben die Entwickler von Automate.io gewählt, um ein Produkt vorzustellen, mit dem sich automatisierte Arbeitsströme herstellen und verwalten lassen sowie Daten aus verschiedenen Applikationen synchronisiert werden können. Dieses Angebot ermöglicht es, die eigene No-Code-Lösung mit mehr als 200 Cloud-Applikationen via Webhooks und Rest APIs zu verbinden. Es enthält mannigfaltige Instrumente, um Daten zwecks Analyse zu formattieren, bietet fortschrittliche Funktionen zum Teilen von Inhalten und garantiert die Sicherheit der Informationen durch ein Data Encryption System.

Abschließend

Digital Marketing Manager haben die Möglichkeit, das Potenzial der No-Code-Entwicklung auch auf Grundlage der eigenen Spezialgebiete zu nutzen.  Die Datenanalyse wurde bereits erwähnt, aber dieser neue Programmieransatz findet seine Anwendungsgebiete auch in der Budgetplanung, der Bewertung der Investitionsrenditen, der Planung der Strategien für Webmarketing sowie jeder datenbasierten Aktivität. Die No-Code-Entwicklung sieht von den technischen Kompetenzen des Anwenders ab und bietet allen Marketing Managern neue Experimentiermöglichkeiten bei der Suche nach Lösungen, um Kostendämpfung, Zeitersparnis und Maximierung der Produktivität miteinander in Einklang zu bringen.
Artikel aktualisiert am: 09 August 2023
Talent Garden
Geschrieben von
Talent Garden, Digital Skills Academy

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